11. November 1970: ein Mann verfolgte eine Frau in Santa Rosa mit einem weißen Chevrolet. Der dreiundzwanzigbis vierundzwanzigjährige Mann aus Vallejo bekam einen Strafzettel, der jedoch in den polizeilichen Unterlagen nirgends auftauchte.
Zodiacs Waffen
Pistolen
Mord in der Lake Herman Road:
halbautomatische Pistole Kaliber 22, J. C. Higgins Mo del 80 oder High Standard Model 101; Munition: Kaliber
22 Super X.
Mord in Blue Rock Springs:
Browning 1935 High Power (FN GP35) 9 Millimeter. Hergestellt in Kanada. Dreizehn Patronen; Munition: 9 Millimeter Winchester Western.
Mord am Lake Berryessa:
Pistole, die der Täter dem überlebenden Opfer zeigte: eventuell Colt (1911A1), halbautomatische Waffe.
Mord in der Washington Street, San Francisco:
Browning High Power; Munition: 9 Millimeter Winchester Western.
Messer
Mord beim Riverside City College:
kleines Messer mit neun Zentimeter langer und zweieinhalb Zentimeter breiter Klinge. Abgebrochene Spitze wurde im Körper des Opfers gefunden.
Mord am Lake Berryessa:
dreißig Zentimeter langes, zweieinhalb Zentimeter breites Messer, Holzgriff mit zwei Nieten und Klebeband um den Griff. Hölzerne Scheide. Klinge auf beiden Seiten scharf.
Geräte, Hilfsmittel und sonstige Gegenstände
Vergrößerungsapparat oder Overheadprojektor.
Tragbare Royal-Schreibmaschine.
Tragbare Leuchtboje, wie sie auf Booten verwendet wird; eventuell eigenes Boot.
Blaue Filzstifte.
Bond-Briefpapier im »Monarch-Format«; dieses Papier ist unregelmäßig zugeschnitten - es könnte sich um Restposten handeln, wie sie etwa an die Streitkräfte verkauft werden.
Vollständige Sammlung von Zeitungsartikeln über den Zodiac-Fall.
Eine graue Metallkassette.
Eine Kellerwerkstatt.
Telexpapier. UP Model 15 Fernschreiber. Bombenpläne basierend auf technischen Details dieses Fernschreibers.
Eventuell eine schwarze Taschenlampe für vier Batterien mit Gummigriff.
Handschuhe, beim Schreiben der Briefe getragen.
Zodiac-Armbanduhr.
Timex-Armbanduhr, am Tatort in Riverside verloren, Umfang 17 cm, schwarzes Band.
Wing-Walker-Schuhe, wie sie für die Streitkräfte hergestellt wurden.
Fetzen von Paul Stines blutbeflecktem, dunkelgrau und weiß gestreiftem Hemd, Stines Autoschlüssel.
Bücher über Verschlüsselungstechnik und Horoskope.
Sofortbildkamera.
Locher.
Zodiacs Ausbildung und Kenntnisse
Sprengstoff.
Kryptografie.
Meteorologie.
Terminologie im Zusammenhang mit dem Kompass.
Kenntnis der Operette »The Mikado« von Gilbert und Sullivan.
Ausgezeichnete Kenntnis der Zeichensetzung; täuscht mangelhafte Rechtschreibung vor.
Versteht viel von Automotoren (Sabotage an Zündverteilerkabel).
Chemie (Bombenplan).
Hat höchstwahrscheinlich Zugang zu Computer.
Weiß, wie man ein Horoskop erstellt, astrologische Kenntnisse.
Wissen über alte Kulte.
Filmfreak. »Badlands«, »Der Exorzist«, »The Most Dangerous Game«.
Geschickter Umgang mit Verkleidungen und Tarnungen, möglicherweise von seinem Interesse für die Operette herrührend.
Kennt den Trick, die Fingerspitzen mit Kleber zu präparieren, um Fingerabdrücke zu vermeiden; möglicherweise im Gefängnis gelernt.
Guter Schütze. Hat eines der Opfer im Lauf aus drei Metern Entfernung mit fünf gezielten Schüssen in den Rücken getötet.
Möglicherweise Polizeiausbildung. Hat in Blue Rock Springs eine Technik der Highway-Polizei angewandt, um den Opfern den Weg abzuschneiden. Hat den Opfern in die Augen geleuchtet. Sie haben ihre Ausweise gezückt, weil sie den Mörder für einen Polizisten hielten.
Kann gut nähen.
Beidhänder.
Wahrscheinlich mit Navy-Ausbildung.
Zodiacs Vorgehensweise
Tötet an Wochenenden, in der Nähe von Gewässern, bei Voll- oder Neumond.
Greift häufig junge Paare an. Verwendet jedes Mal eine andere Waffe. Meist sind bei den Morden Autos im Spiel.
Ziel der Attacken sind in der Regel junge Studentinnen. Der Angriff erfolgt in der Abenddämmerung oder nachts; Raub ist nie ein Motiv.
Kein sexueller Missbrauch. Der Mörder verspürt hinterher offenbar den Drang, telefonisch oder in einem Brief mit seiner Tat zu prahlen. Er tötet an abgeschiedenen Plätzen, die von jungen Paaren aufgesucht werden, um allein zu sein.
Verwendet bei seinen Morden oft eine Taschenlampe. Die Morde passierten zweimal auf Kies, zweimal auf Asphalt, einmal auf Grasboden. Drei Opfer wurden in der Nähe von Parkplätzen ermordet.
Psychologisches Profil von Zodiac
Paranoider Größenwahn.
Psychotiker.
Sexualsadist: Vermutlich hat Zodiac als Kind kleine Tiere gequält. Er hatte wahrscheinlich eine dominante Mutter und einen schwachen oder abwesenden Vater. Entwicklung von starken Fantasien; Verflechtung von Gewalt und Liebe. Er gehört wahrscheinlich zu den Leuten, die Polizeiausrüstung im Auto mitführen, die Waffen und Folterwerkzeuge sammeln.
Reagiert in Krisensituationen stets ruhig.
Plant seine Aktivitäten stets sorgfältig.
Genießt es, die Polizei zu verhöhnen.
Sehr zurückhaltend im Umgang mit der Außenwelt.
Reagiert wütend darüber, dass die Polizei Lügen über ihn verbreitet. Was Zodiac schreibt, entspricht wohl weitgehend der Wahrheit. Die Polizei hat ihn tatsächlich aufgehalten und mit ihm gesprochen, hat es aber später geleugnet.
Makabre Anrufe. Auf Briefen Appell »Rush to Editor« (Bitte schnell an Chefredakteur weiterleiten); Zodiac kann es offenbar nach einer Tat kaum erwarten, der Polizei und den Medien mitzuteilen, was er getan hat. Der Brief an Joseph Bates zeigt, dass er es auch genießt, Angehörige seiner Opfer zu quälen. Die makabren Anrufe an die Familie Ferrin passen ebenfalls in dieses Schema; möglicherweise kennt er die Leute, die er angerufen hat.
Zodiac ist kein erfinderischer oder origineller Geist; alles, was er tut, hat er irgendwo gesehen oder gelesen.
Besonders wichtig ist ihm, dass die weiblichen Opfer nicht überleben.
Er ruft die Polizei oft aus einer Telefonzelle in der Nähe der betreffenden Polizeidienststelle an, damit er noch die Sirenen der Streifenwagen hören kann, die zum Tatort fahren.
Er plant seine Taten minutiös; im Fall des Mordes am Lake Berryessa war er mit entsprechend zurechtgeschnittener Wäscheleine ausgerüstet.
Zodiac fühlt sich permanent verfolgt.
Er masturbiert nach seinen Morden und beim Schreiben der Briefe.
Zodiac tötet aus nächster Nähe, weil er will, dass ihn seine Opfer sehen.
Menschen mit einer solchen Persönlichkeitsstruktur enden oft im Selbstmord oder in einer Nervenheilanstalt.
Er spürt einen starken Einfluss des Mondes und der Mondphasen.
Sehr oft treten Menschen dieses Typs als Voyeure in Erscheinung.
Spöttische Sprechweise. Hat häufig Kopfschmerzen.
Bei einem Rorschachtest neigt er zu Begriffen, die mit Z beginnen.
Er neigt dazu, seine Verbrechen zu wiederholen. Der Genuss, den es ihm bereitet, die Polizei zu verhöhnen, könnte am Ende zum stärksten Motiv für seine Taten werden.
Menschen dieser Art sind oft hochintelligent und stark. Zodiac ist unheilbar und verspürt keinerlei Reue.
Er neigt dazu, seine Opfer in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen zu suchen. In Zodiacs Fall waren alle Opfer Studentinnen oder Studenten; sogar Stine hat sich nur als Taxifahrer betätigt, um sein Studium zu finanzieren.
Er neigt dazu, Souvenirs an seine Verbrechen zu behalten. Der Serienmörder von Santa Cruz, Edmund Emil Kemper, hat Polaroidfotos geschossen.
Er sticht auf sein Opfer ein, bis er zum Orgasmus kommt.
Er erinnert sich in allen Details an seine Morde.
Er ist fasziniert von der Arbeit der Polizei; möglicherweise wollte er einmal selbst Polizist werden.
Er verfügt in der Regel über große körperliche Kräfte.
Menschen dieser Art sind nur sehr beschränkt oder überhaupt nicht fähig, eine normale sexuelle Beziehung einzugehen. Die Alternativen sind Sex mit Leichen, das Töten um der sexuellen Befriedigung willen oder Sex mit Kindern. Es besteht ein starker Drang, Macht auszuüben.
Auch Homosexualität passt in dieses Schema.
Als Kinder durchleben solche Personen bisweilen im Spiel ihre eigene Hinrichtung oder sie verstümmeln Puppen.
Es handelt sich oft um geschickte und sogar charmante Lügner.
Es ist denkbar, dass ein Täter mit diesem Hintergrund sich in einem Bundesstaat niederlässt, wo es die Todesstrafe gibt, weil er den unbewussten Wunsch in sich trägt, hingerichtet zu werden.
Er fantasiert davon, seine Mutter zu töten.
Mörder dieses Typs suchen ihre Opfer nach ganz bestimmten Kriterien aus; Edmund Emil Kemper ging sogar auf der Grundlage eines Fragebogens vor.
Sie sehen ihre Opfer als bloße Objekte.
Beim Schreiben seiner Briefe hat Zodiac entweder Marihuana geraucht, Alkohol getrunken oder irgendwelche anderen Drogen genommen.
Der Sexualsadist tötet, um sexuelle Lust daraus zu gewinnen. Es kann sein, dass er nie richtigen Geschlechtsverkehr hatte. Er strebt danach, sein Opfer zu erniedrigen und zum Objekt zu degradieren, damit er es vollständig beherrschen kann.
Nach außen bemüht er sich, den Eindruck eines ganz normalen Menschen zu vermitteln.